Erste Hilfe beim Hund: 5 lebenswichtige Maßnahmen die jeder Hundebesitzer kennen sollte

Jeder Hundebesitzer sollte wissen, was im Ernstfall zu tun ist: Mit diesen Erste-Hilfe-Tipps bist du vorbereitet

Ein Unfall, ein Insektenstich oder eine plötzliche Verletzung – so schnell kann ein Notfall passieren. Als Hundebesitzer willst du in solchen Momenten natürlich richtig reagieren. Doch weißt du, was im Ernstfall wirklich zu tun ist? Mit ein wenig Vorbereitung und den wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen für Hunde kannst du im Notfall Leben retten – das deines treuen Begleiters.

In diesem Blogartikel lernst du 5 Erste-Hilfe Maßnahmen, die jeder Hundebesitzer parat haben sollte sowie praktische Notfall-Hundetipps wie du deinen Hund richtig versorgst und wann ein Tierarztbesuch unvermeidbar ist.

Inhalt

  1. Warum Erste Hilfe beim Hund so wichtig ist
  2. Maßnahme 1: Ruhe bewahren & Umgebung sichern
  3. Maßnahme 2: Vitalzeichen prüfen (Atmung, Puls, Schleimhäute)
  4. Maßnahme 3: Wiederbelebung einleiten (Atemspende & Herzdruckmassage)
  5. Maßnahme 4: Blutungen stillen & Wunden versorgen
  6. Maßnahme 5: Schock vorbeugen & sicher zum Tierarzt transportieren
  7. Dein Erste-Hilfe-Set für deinen Hund – Kurze Checkliste
  8. Fazit: Mit Wissen, Ruhe und Vorbereitung handeln
  9. FAQ – Häufige Fragen zur Ersten Hilfe beim Hund

Warum Erste Hilfe beim Hund so wichtig ist

Zwischen Unfall und Ankunft in der Tierklinik liegen oft 10–30 kritische Minuten. Wer jetzt geordnet vorgeht, gewinnt Zeit – für den Kreislauf, die Atmung und die Wundstabilisierung. Erste Hilfe ersetzt keine tierärztliche Behandlung, aber sie überbrückt die Lücke: Du sicherst die Umgebung, prüfst Vitalwerte, stillst Blutungen und informierst die Klinik.

Maßnahme 1: Ruhe bewahren & Umgebung sichern

Dein Hund orientiert sich an dir. Atme tief durch, sprich ruhig und handle strukturiert.

So gehst du vor:

  • Gefahrenstelle räumen: Straße, Glas, heiße Flächen, aggressive Tiere – erst die Umgebung sichern, dann helfen.
  • Hund fixieren: Je nach Situation kurz anleinen oder mit einer Decke sichern. Vermeide hastige Bewegungen.
  • Maulschlinge bei Bissgefahr: Schmerz kann Abwehrbisse auslösen. Nur anlegen, wenn der Hund frei atmen kann und keine Erstickungsgefahr besteht.

Maßnahme 2: Vitalzeichen prüfen (Atmung, Puls, Schleimhäute)

Bevor du behandelst, verschaffe dir ein Bild.

Atmung prüfen: Brustkorb hebt/senkt sich? Luftstrom an Nase/Maul fühlbar? Geräusche?
Puls fühlen: An der Innenseite des Hinterbeins (Leistenarterie). Bei kleinen Hunden schneller, bei großen langsamer.
Schleimhautfarbe: Lippen kurz anheben.

  • Rosa: meist normal
  • Blass/weiß: Schock/Blutverlust möglich
  • Blau/violett: Sauerstoffmangel – Sofortalarm
  • Gelb: Leber/Blutproblematik möglich

Atmung & Puls fehlen? → Sofort Maßnahme 3 (Reanimation).


Maßnahme 3: Wiederbelebung einleiten (Atemspende & Herzdruckmassage)

Nur anwenden, wenn keine Atmung und kein Puls feststellbar sind.

Atemwege freimachen: Maul öffnen, Fremdkörper/Schleim (wenn sichtbar) entfernen, Kopf und Hals sanft strecken.
Atemspende:

  • Maul schließen, über die Nase ausatmen, Brustkorb soll sich heben.
  • Frequenz moderat halten und nach jeder Atemspende prüfen.

Herzdruckmassage:

  • Hund auf rechte Seite legen, Druckpunkt über dem Herzen (bei großen Hunden an der höchsten Thoraxstelle, bei kleinen direkt über dem Herzbereich).
  • Regelmäßige, ruhige Kompressionen mit ausreichender Tiefe; nach einem kurzen Intervall Atmung erneut prüfen.
    Wichtig: Reanimation ist körperlich anstrengend – bleib fokussiert und wechsle, wenn möglich, mit einer zweiten Person ab. Parallel die Tierklinik anrufen und Ankunft ankündigen.

Maßnahme 4: Blutungen stillen & Wunden versorgen

Starke Blutung = höchste Priorität.

Druckverband: Sterile Kompresse auflegen (oder sauberes Tuch), fest mit Mull/Verbandsbinde wickeln. Durchblutungsprüfung beachten.
Sickerblut: Nicht den Verband abnehmen – weitere Lage darüber.
Amputation/abgerissene Kralle: Druckverband, Hund ruhigstellen, sofort zur Tierklinik.
Biss-/Schnittwunden: Blutung stillen, keine Puder/Salben einbringen, nur abdecken.
Achtung: Spritzende Blutung (arteriell) oder nicht stillbare Blutung → Eiltransport.


Maßnahme 5: Schock vorbeugen & sicher zum Tierarzt transportieren

Nach Blutverlust, Trauma, Hitze oder Vergiftung kann ein Schock lebensbedrohlich werden.

Anzeichen: Blasse Schleimhäute, kalte Pfoten/Ohren, schneller flacher Puls, Apathie, Zittern.
Erste Hilfe Hund bei Schock:

  • Warm halten (Rettungsdecke), Hund flach lagern, Kopf leicht tiefer als der Rumpf, sofern keine Atemnot/Erbrechen.
  • Stress minimieren, sanft zureden.
  • Sicherer Transport: Auf Decke/Brett umlagern, Erschütterungen vermeiden, Begleitperson stabilisiert den Kopf/Brustkorb. Vorher in der Tierklinik anrufen.

Dein Erste-Hilfe-Set für deinen Hund – Checkliste für dich

Gut vorbereitet ist halb geholfen – das gehört in die Tasche/ins Auto:

  • Sterile Kompressen, Mullbinden, elastische Binde
  • Selbsthaftende Bandage, Fixierpflaster, Rettungsdecke
  • Desinfektionsspray (tiergeeignet), Einmalhandschuhe, Schere, Pinzette
  • Zeckenzange, Maulschlinge (weich), Kochsalzlösung (Augen spülen)
  • Fieberthermometer, kleine Taschenlampe
  • Notfallkarte: Name, Gewicht, Tierarzt-/Kliniknummern, bekannte Unverträglichkeiten/Medikamente

Pro-Tipp: Einmal pro Quartal prüfen und fehlende Sachen nachfüllen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Erste Hilfe beim Hund leisten

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