Wenn Ihr Hund gespuckt hat: Was die Farbe und Konsistenz über das Erbrochene verrät

Beagle Welpe liegt auf einem Hundebett und ist krank - QJQN8SA - Foto IrynaKhabliuk - Blogartikel wenn Ihr Hund gespuckt hat

Haustierbesitzer kennen das Szenario nur zu gut: Ihr geliebter Vierbeiner hat erbrochen und nun stehen sie ratlos vor dem Ergebnis. Ist es gelber Schleim, könnte er schaumig oder rosa mit Stückchen sein? Diese Fülle an möglichen Erscheinungsbildern lässt viele Fragen offen. Dr. Tina Hölscher von aktion tier e.V. erläutert, wie diese Beschreibungen helfen können, den Ursachen des Erbrechens auf die Spur zu kommen und was die nächsten Schritte sein sollten.

„Vomitus, wie Erbrechen in der Fachsprache heißt, kann viele Ursachen haben“, erklärt Dr. Hölscher. „Die Beschreibung des Erbrochenen kann uns dabei helfen, eine erste Einschätzung vorzunehmen.“

Häufige Ursachen und Symptome von Erbrechen beim Hund

Gelber Schleim: Gelbes, schleimiges Erbrochenes weist häufig auf eine Beimengung von Galle hin. Dies deutet darauf hin, dass der Hund schon längere Zeit nichts gefressen hat. Hier empfiehlt es sich, die Fütterungsintervalle zu verkürzen und kleine Portionen zu geben.

Unverdautes Futter: Wenn der Hund unverdautes Futter erbricht, kann er sich überfressen haben oder es liegt ein Passage-Hindernis im Magen-Darm-Trakt vor. In einem solchen Fall sollte die tägliche Futtermenge reduziert und gegebenenfalls spezielle Diätfuttermittel geprüft werden.

Weitgehend verdautes Futter: Ist das Erbrochene bereits weitgehend verdaut, deutet dies eher auf eine Erkrankung des Darms hin. Dr. Hölscher empfiehlt hier die klassische Karottensuppe nach Moro, die den Darm beruhigt und Heilungsprozesse fördert.

Schwarze Massen: Wenn das Erbrochene eine schwarze Färbung aufweist, könnte dies auf Blutbeimengungen hindeuten, die durch Vergiftungen oder tumoröse Erkrankungen verursacht werden. Ein sofortiger Besuch beim Tierarzt ist unerlässlich.

Rötliche Schleimschlieren: Rötliche Streifen im Erbrochenen können auf Entzündungen oder Verletzungen der Magendarmschleimhaut hinweisen. Hier hilft oft ein zwölfstündiger Futterentzug und anschließend leicht verdauliche Kost.

Spaghettiartige Strukturen: Sehen Sie wurmähnliche Strukturen im Erbrochenen, so könnte ein Wurmbefall vorliegen. Eine entsprechende parasitäre Behandlung ist dann notwendig.

„Wenn das Erbrechen länger als 24 Stunden anhält oder das Tier allgemein krank wirkt, sollte man unverzüglich eine Tierarztpraxis aufsuchen“, rät Dr. Hölscher. „Einige Erkrankungen, wie etwa eine Magendrehung, erfordern sofortige tierärztliche Hilfe und können ansonsten tödlich verlaufen.“

Warum Früherkennung so wichtig ist beim Tier

Früherkennung ist ein entscheidender Faktor bei der Behandlung von Erbrechen bei Haustieren. Tierärzte können aufgrund der genauen Beschreibung und Analyse des Erbrochenen frühzeitig gezielte Maßnahmen ergreifen. Diese können von Ernährungsempfehlungen bis hin zu medikamentöser Behandlung reichen. Daher ist es wichtig, aufmerksam zu sein und schon bei den ersten Symptomen zu reagieren.

Die Früherkennung von gesundheitlichen Problemen kann nicht nur die Heilungschancen wesentlich erhöhen, sondern auch die Lebensqualität des Tieres verbessern. Beispielsweise können Parasitenbefall und Magen-Darm-Erkrankungen bei frühzeitiger Diagnose gut behandelt werden, bevor sie sich verschlimmern und größere gesundheitliche Schäden verursachen. Daher ist es ratsam, regelmäßig und besonders bei Auffälligkeiten wie Erbrechen die Symptome genau zu beobachten und gegebenenfalls schnell zu handeln.

Auch die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Tierarzt kann dazu beitragen, gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Denn wie bereits erwähnt wurde: „Im Zweifel ist eine schnelle Konsultation eines Facharztes immer die beste Entscheidung, um das Wohl und die Gesundheit des Tieres sicherzustellen.“

Quelle: aktion tier – menschen für tiere e.V.

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